Das war das Abenteuercamp 2023
26.05.2023
Erst waren das Einladen, Anfahren und Aufbauen der Zelte und Deko dran, bevor die Schüler*innen gegen 18:00 durch das Gleis 9¾ auf dem Zeltplatz eintrudelten. Stück für Stück füllte sich der Platz mit munteren und wissbegierigen Schüler*innen, bis alle angekommen waren und der sprechende Hut die Einteilung verkünden sollte. Das war leider von Chaos gekrönt, da der Hut durch den Angriff auf Hogwarts und durch sein Alter einiges an Magie verloren hatte. So übernahmen die Hauslehrer*innen die Einteilung.
Als dies vollbracht war und die Hauselfen in der Küche noch fleißig „Gebratenes Gemüse aus Hagrids Gemüsebeet“ am Kochen waren, führten die Hauslehrer*innen die Schüler*innen über den Platz zu ihren Hauszelten, wobei das Gepäck der Lehrer*innen in das falsche Zelt geliefert wurde, was Verwirrung stiftete. René als einer der Hauslehrer*innen fasste schnell einen klaren Kopf und lagerte das Gepäck der Lehrer*innen in ein anderes Zelt um.
Vor dem Essen gab es noch die Aufgabe, dass die Schüler*innen ihren Häusern einen Namen, ein Wappentier und Eigenschaften geben sollten. Die Häuser waren dann wie folgt benannt:
- Das Haus von Salvinia nannte sich „Alvis“, sie haben einen Pinguin als Wappentier und die Eigenschaften Beweglichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Hilfsbereitschaft zeichnete sich durch das Teilen der Elektrischen Luftpumpe zum Aufpumpen der Luftmatratzen aus.
- Das Haus von René nannte sich „Die Blaumacher“. Bei ihnen war ein Blauwal, welcher Paprika frisst, das Wappentier und ihre Eigenschaften waren Kreativität und Paprikaessen, was auf die Wa(h)l des Wappentieres zurückzuschließen ist.
- Das Haus von Robin nannte sich „Kics“. Ihr Wappentier war ein Fuchs. Sie haben die Eigenschaften cool und, wie die Blaumacher, kreativ gewählt. Ich denke mal, dass die Eigenschaft cool einfach zu einem Fuchs passt.
- Das Haus von Kadda nannte sich „Wilde Affen“ oder „Die wilden Affen“? Klingt beides gut. Wie der Name schon verrät, war deren Wappentier ein Affe. Wie Affen, welche gerne in großen Rudeln leben, war eine der Eigenschaften Freundschaft. Die andere Eigenschaft war verrückt-sein, da sich gleich zu Beginn zwei Schüler*innen lachend, man betone lachend, kabbelten.
Bevor es dann in den Großen Saal zum Essen ging, wurden die Schüler*innen um den Platz geführt, damit auch jede*r nachts im Dunkeln das Toilettenhäuschen finden kann. Als das erledigt war, wurde zum Essen gerufen.
Nach dem Essen wurde das Lagerfeuer entzündet und unser Schulleiter Erik, ergriff das Wort, um Lagerregeln, Verhaltenskodex und die Kolpingjugendideen zu erläutern. Nach einem 15-minütigen Vortrag und einigen Fragen dazu gab es noch zwei Kennenlernspiele.
27.05.2023
Tag zwei des Abenteuercamps begann damit, das keine*r der Schüler*innen geweckt werden musste. Alle waren schon wach, also wurde nur eine Erlaubnis, die Zelte zu verlassen, erteilt.
Nachdem das üppig gedeckte Frühstück gegessen war und die Schüler*innen ihre Aufmerksamkeit dem Schulleiter widmen konnten, erklärte er, dass die Schüler*innen ihre magischen Utensilien, wie Besen, Zauberstäbe, Traumfänger und Umhänge selbst herstellen müssen, da die magische Anbindung an die Winkelgasse nicht so funktioniert hat, wie gewünscht.
Das Besenbinden bestand darin, sich einen passenden Besenstiel und eine anständige Menge dünner Zweige im Wald zu sammeln und zu einem Besen zusammen zu binden. Florian erfand als gelernter Besenbandbinder so eben mal den 3- und 4-Bandbesen. Die Zauberstäbe konnte man bei Robin und René aussuchen und verzieren. Wobei, auch hier galt, der Zauberstab sucht sich den Zauberer*die Hexe aus und nicht andersherum. Um das zu realisieren, wurde ein Glas geschüttelt und wenn sich das Wasser rosa färbte, dann war der Zauberstab mit dem Zauberer*der Hexe zufrieden. Bei Kadda konnte man sich einen Traumfänger in Form der Heiligtümer des Todes basteln. Um einen Umhang zu bekommen, musste man im Vorhinein ein altes T-Shirt mitbringen und damit zu Kerstin und Sonja gehen. Da sind einige sehr künstlerisch schön gestaltete Umhänge entstanden.
Während alle Schüler*innen beschäftigt waren, wurden in der Küche, von unseren fleißigen Hauselfen, „Hagrids Felsenkekse“ gebacken, welche später als Stärkung dienten. Die Hauselfen hatten sowieso sehr viel Zeit, da das Herstellen der Utensilien so lange dauerte, dass sich das Essen und das Nachmittagsprogramm um eine Stunde nach hinten verschoben. Davon war Erik, unserer Schulleiter nicht allzu begeistert. Nachdem alle Schüler*innen mit der Grundausstattung fertig waren und alles Wichtige im Repertoire hatten, konnte endlich gegessen werden.
Nach dem Essen war Zeit für ein sportliches Geländespiel. Dafür mussten die Schüler*innen die Nummern 1-50 auf kleinen Zettel finden, welche auf dem Zeltplatz versteckt gewesen sind. Nach jeder Nummer mussten sie zu Erik und Florian eilen, um Fragen zu beantworten oder Aufgaben zu erledigen. Es lief alles prima, bis es zu Nummer 50 kam. Die war und war einfach nicht aufzufinden. Es dauerte sehr lange, bis sie gefunden wurde und das gefiel unserem Schulleiter gar nicht.
Danach machte Erik sich ans Werk, die Schüler*innen auf ihren Mut zu testen und plante eine Nachtwanderung. Er ordnete an, dass die Schüler*innen auf der Nachtwanderung Aufgaben zu lösen hatten. Was auch gut funktionierte. Ebenso stellte sich heraus, dass die Schüler*innen mehr Mut hatten als die Lehrer*innen.
Die Schüler*innen und Lehrer*innen, die nicht mitwandern wollten, saßen am Lagerfeuer und genossen einen ruhigen Abend.
28.05.2023
Der nächste Morgen begann mit einer weniger erfreulichen Nachricht, der von allen Schulen gefürchtete MÜV (Magische Überwachungsverband) war auf dem Weg zum Lager, um das Geschehen, die Ausstattung und das gesammelte Wissen zu begutachten. Also fragte Erik, ob es den Schüler*innen möglich ist, für den MÜV ein Unterhaltungsprogramm zu gestalten.
Vorher war der Unterricht noch fällig. Der Stundenplan sah wie folgt aus:
Bei Salvinia wurde man in Wahrsagen unterrichtet. In der Unterrichtsstunden ging es dieses Mal um das Lesen von Tintenflecken auf Leinen. Um Alte Runen ging es bei Tamara und Sonja. Mithilfe einer Runenschablone konnten die Schüler*innen Texte in alten Runen schreiben. Florian war Lehrer im Fach Astronomie. Um Sternenbilder besser erkennen zu können, fertigten die Schüler*innen eine Sternbildererkennungsschablone an. Zaubertränke wurden nach Rezept mit René und Chrissi gelernt. Ebenso wurden die Zaubertränke direkt getestet und waren leer.
Mit gefülltem Kopf und geleertem Magen wurde das Mittagessen eröffnet. Danach blieb den Schüler*innen genug Zeit die abendfüllende Unterhaltungsshow für den MÜV zu planen und zu gestalten. Es wurde eine Zaubershow geplant, um das gelernte Können unter Beweis zu stellen und eine ebenso lange Flugshow, um zu zeigen, dass die Besen, welche man einen Tag vorher gebastelt hatte, wirklich fliegen können.
Einen langen von Planung gefüllten Nachmittag später, kam dann auch die MÜV-Beauftragte und begutachtete mit kritischem Blick, vorerst den Zeltplatz und die Zelte. Danach ging es zur Tischtennisplatte und zum Rutschen-Turm, bevor sie an der Bühne ankam und die Flugshow startete. Es stolperten einige Schüler*innen, während des Fliegens, über einige Besenzweige, was die MÜV-Beauftragte nicht begeisterte. Doch bei der Zaubershow wurde sie aus ihren Stiefeln gehoben. Die Show war umfangreich und unterhaltsam. Ich frage mich bis heute, wie man so viel in eine Papiertüte packen konnte. Ein Rätsel, welches wir wahrscheinlich nie lösen werden.
Da es danach schon spät am Abend war, wurde ein festliches Buffet eröffnet, welches mit einer Vielzahl an magischen Speisen gefüllt war. Die MÜV-Beauftragte saß mit am Lehrer*innen-Tisch und ließ es sich schmecken. Nachdem das Essen gegessen und der gesamte Buffettisch leergefegt waren, verkündete die MÜV-Beauftragte, dass das Lager ihren Ansprüchen entspricht und wir somit die Prüfung bestanden haben. Das war ein eindeutiger Grund zum Feiern. Also wurde im Großen Saal Platz zum Tanzen und Toben gemacht und das wahrscheinlich größte und heißeste Lagerfeuer draußen entzündet. Wir feierten bis spät in die Nacht, bis alle Schüler*innen, müde und erschöpft, mit halb geschlossenen Augen zu ihre Zelte torkelten.
29.05.2023
Der letzte Tag begann mit der Ernüchterung, dass das Lager seinem Ende zugeht. Also aß man das Frühstück mit einem leicht flauen Gefühl im Magen. Nach dem Frühstück machten sich die Schüler*innen ans Werk ihre Zelte zu putzen und zu polieren.
Beim Mittagessen, verkündete Erik das Ergebnis der Hausmeister*innenschaft: alle Häuser schnitten gleich gut ab. So ging gegen 15:00 ein ereignisreiches Abenteuercamp zu Ende.
Es berichtete Jonathan Marx für euch.