Prisma Gottesdienste
2021 und 2022 fanden insgesamt vier Prisma Gottesdienste statt. Zunächst coronabedingt noch online und anschließend an verschiedenen Orten im Bistum Limburg. Der letzte Gottesdienst wurde in Kooperation mit der dgti zum transgenderday of remembrance in Frankfurt gefeiert.
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Arbeitskreis im Bistum Limburg entwickelt Angebote
Queere Jugendpastoral: "Wir wollen alle Menschen mitnehmen"
Im Bistum Limburg hat sich ein Arbeitskreis gebildet, der eine Pastoral für queere junge Menschen entwickelt. Im katholisch.de-Interview erklärt Jugendreferent Eric Tilch, wie dieser mit lehramtlichen Positionen zu Homosexualität und Co. umgeht – und spricht über eine besondere Gottesdienst-Premiere.
Von Matthias Altmann | Bonn/Wiesbaden - 27.02.2021
Der Duden bezeichnet Menschen als "queer", die "in ihrer Geschlechtsidentität von einer gesellschaftlich verbreiteten heterosexuellen Norm abweichen". Gerade sie haben es in der Kirche oft schwer – auch pastorale Angebote für sie gibt es bislang kaum. Um dies zu ändern, hat sich im Bistum Limburg aus verschiedenen kirchlichen Einrichtungen ein Arbeitskreis queere Jugendarbeit gebildet, der entsprechende Formate entwickelt – unter anderem einen queeren Gottesdienst, der an diesem Sonntag erstmals stattfindet. Einer der Motoren des Arbeitskreises ist die Jugendkirche KANA in Wiesbaden, die sich bereits seit geraumer Zeit dem Thema verschrieben hat. Jugendbildungsreferent Eric Tilch (26), einer der KANA-Mitarbeiter, stellt den Arbeitskreis und seine Anliegen vor.
Frage: Herr Tilch, die Jugendkirche KANA ist Teil des Arbeitskreises queere Jugendarbeit im Bistum Limburg. Was hat denn so ein Arbeitskreis in einer Diözese überhaupt "verloren"?
Tilch: Vor gut eineinhalb Jahren haben wir uns als Jugendkirche KANA in Wiesbaden die Frage gestellt, wie wir Menschen begegnen wollen. Daraus entstand schließlich ein neues Leitbild. Wir fragen uns immer wieder, wo das Leben pulsiert, wo Menschen in Bewegung kommen, aber auch, wo Menschen – auch von Kirche – allein gelassen werden. So kamen wir Schritt für Schritt zur queeren Jugendarbeit. Zum damaligen Zeitpunkt gab es keine queeren Angebote seitens der katholischen Stadtkirche, dabei ist die queere Community in Wiesbaden sehr stark. Daher war unser Anliegen klar: Wir wollen nicht nur zuschauen, sondern die Menschen in der queeren Community aktiv unterstützen. Schrittweise haben wir uns dann mit kirchlichen Stellen im Bistum vernetzt, die ebenfalls im Bereich queere Jugendarbeit aktiv sind, etwa mit der Kolpingjugend. Wir haben also erstmal praktisch mit der Arbeit losgelegt und mit der zunehmenden Vernetzung der Akteurinnen und Akteure hat sich allmählich der queere Arbeitskreis geformt.
Frage: Ein Arbeitskreis, der ein in der Kirche heikles Thema behandelt, könnte ohne Unterstützung von "oben" gewiss nicht existieren. Spüren Sie Rückendeckung von der Bistumsleitung?
Tilch: Wir haben natürlich verfolgt, welche Resonanz von der Bistumsleitung kam – und da gab es immer wieder sehr gute Rückmeldungen. Ich spüre da insgesamt eine enorme Offenheit gegenüber dem Thema Pastoral für queere Menschen. Wir vernetzen uns momentan auch mit anderen diözesanen Einrichtungen, mit den Fachstellen des Bistums und den Verbänden. Sogar der Diözesanjugendpfarrer ist Teil unserer Arbeitsgruppe. Wir sind auch dankbar, dass uns der Beauftragte des Bistums in der Bundeskonferenz LSBTI*Pastoral mit Fragen zur kirchlichen Lehrmeinung zur Seite steht und uns gerade dann, wenn es etwa in der Formulierung von Flyern oder Online-Texten schwierig wird, gut mit dem richtigen Vokabular berät. Zudem werden auf der Bistums-Website Beiträge über uns veröffentlicht. Das würde man ja verhindern, wenn die Bistumsleitung etwas gegen